Präventive Maßnahmen gegen Prostatakrebs – Hoffnung und Realität

EHK 2003;52(11): 724-7

Prof. Dr. med. Karl-Friedrich Klippel,
Prof. Dr. Dr. med. Ben L. Pfeifer

Zusammenfassung

Vorbeugung von Prostatakrebs ist ein vordringliches gesundheitspolitisches Problem, da jedes Jahr mehr Männer mit dieser Erkrankung diagnostiziert werden. Die hohe Prävalenz und Inzidenzrate, eine lange Latenzperiode, und die signifikante Morbidität und Mortalität prädestinieren den Prostatakrebs zur Erforschung und Anwendung präventiver Maßnahmen. Voraussetzungen für die Entwicklung rationaler chemopräventiver Strategien gegen Prostatakrebs sind eine ausreichende Kenntnis der Karzinogenese, gut charakterisierte, potentiell präventive biologische und chemische Substanzen, geeignete Patientenkollektive zur Prüfung und verlässliche Biomarker zur Einschätzung des Krebswachstums. Die Wahl eines potentiell präventiven Mittels wird abhängen von experimentellen oder epidemiologischen Untersuchungen mit Effektivitätsnachweis, der Unbedenklichkeit des Mittels auch bei Langzeitanwendung, und einer rationalen Begründung bezüglich der zu erwartenden Aktivität. Berechtigte Hoffnung auf präventive Wirksamkeit bei Prostatakrebs besteht dabei für Antiandrogene und Antiöstrogene; 5-alpha-Reduktase Hemmer, Aromatase Hemmer, Retinoide, Vitamine D und E, Selen, Karotenoide, Soja Isoflavone, 2-Difluoromethylornithine, Lipoxygenase Hemmer, Apoptose Induktoren, und nicht-steroidale Anti-entzündliche Medikamente. Einige dieser Substanzen sind gegenwärtig in der klinischen Prüfung Phase I-III. (Artikel weiterlesen)