Innovative Therapieprinzipien in der biologischen Krebsmedizin

Bisherige Strategie ohne durchgreifenden Erfolg

Global betrachtet steigen sowohl die Häufigkeit als auch – etwas geringer – die Sterberaten für die meisten Krebserkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet damit, dass es im Jahre 2010 etwa 10 Millionen Krebstote weltweit geben wird. Für den individuellen Patienten ist Krebs somit oft eine lebensbedrohende Erkrankung, die das weitere Leben grundlegend verändert. Trotz modernster Krebsmedizin, komplementäre onkologische Maßnahmen einbezogen, konnte in letzten 30 Jahren nur eine geringe Verbesserung der Überlebensrate von Krebspatienten erreicht werden. Die American Cancer Society und das Deutsche Krebsforschungszentrum geben an, dass die 5-Jahres-Überlebensrate für Krebspatienten im Jahr 1975 bei 51% lag und sich bis zum Jahr 2003 auf 55-60% verbessert hätte. Die althergebrachte Strategie unserer modernen Krebsmedizin hat demnach versagt. Neue Wege müssen gefunden und beschritten werden, um das Therapieergebnis zu verbessern, Nebenwirkungen von Behandlungen zu vermindern und die Entstehung der Krebskrankheit primär zu verhüten. Die folgende Zusammenfassung soll einige innovative Therapieprinzipien in der biologischen Krebsmedizin beleuchten, welche die Krebsmedizin der Zukunft mitbestimmen werden.

Umdenken in Bezug auf Prävention, Therapie und Nachsorge

Ein Umdenken in Bezug auf präventive Maßnahmen zur Senkung der Krebshäufigkeit und Sterblichkeit steht sicher an erster Stelle in der Auseinandersetzung mit der Krebserkrankung – sowohl für den einzelnen als auch für die Gesellschaft als Ganzes. Insbesondere müssen der Einfluss karzinogener Stoffe in unserer Umwelt besser untersucht und neu eingeschätzt werden. Die Konzentration harmvoller Substanzen muss durch geeignete Maßnahmen reduziert werden. Wir müssen uns gesünder ernähren und ernährungsphysiologisches Grundwissen im täglichen Leben umsetzen – angefangen von der Babynahrung, über die Schulspeisung, bis hin zur Krankenhauskost und der Ernährung im Altersheim. Weiterhin gilt es, gesündere Lebensgewohnheiten zu propagieren und zu leben. Insbesondere müssen Alkoholkonsum und Rauchen weiter eingeschränkt werden. Mehr Forschungsgelder müssen für die allgemeine Krebsprophylaxe ausgegeben werden, auch wenn damit kein Geschäft und auch keine akademische Karriere zu machen ist. Letztlich müssen verbesserte Frühdiagnostik und effektivere, sowie nebenwirkungsärmere Therapien einer breiteren Masse von Patienten zugänglich gemacht und die Krebsnachsorge im Sinne einer gezielten Sekundärprophylaxe unter Einbeziehung auch komplementär-onkologischer Maßnahmen neu orientiert werden.

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